Ein Zuhause ist nicht einfach ein Ort – es ist ein wundervolles Gefühl

Kurz darauf brachte eine liebe Nachbarin zur Einweihung unseres neuen Hauses eine Karte vorbei. Darauf stand:

Ein Zuhause ist nicht einfach ein Ort –
es ist ein wundervolles Gefühl

Ich dachte mir sofort: „Genau, das ist es!“

Dieses Gefühl ist schwer zu beschreiben, aber es gibt Kraft für das Bewältigen von schwierigen Herausforderungen in unserem Leben.

Schon in meiner Kindheit durfte ich dieses Gefühl spüren. Ich wuchs in einem behüteten Zuhause auf, in dem ich erfahren durfte, was es heißt, sich geborgen zu fühlen, sich aufeinander verlassen zu können, sich anzunehmen, wie man ist, in Liebe verbunden zu sein, ehrlich miteinander zu sein, schöne Momente gemeinsam zu genießen, aber auch in schwierigen Situationen füreinander da zu sein. Auch die Liebe zur Natur hat ihre Wurzeln in meiner Kindheitserinnerung. Mit meinen Geschwistern stapfte ich unzählige Stunden im Bach umher. Wir bauten Staudämme mit kleinen Inseln, fingen Frösche und Köcherfliegenlarven und schnitzten Boote aus Baumrinden. Dabei vergaßen wir die Zeit. An anderen Tagen machten wir uns – mit Brettern, Säge, Hammer und Nägeln ausgerüstet – auf die Suche nach einem geeigneten Baum für ein Baumhaus. Eines davon wurde ein Projekt für einen ganzen Sommer lang. Ich denke gerne an die schöne und unbeschwerte Zeit zurück. Die Natur gehört für mich auch jetzt noch mit zu meinem Zuhause und gibt mir unzählige Möglichkeiten zum Entspannen und Auftanken.

Heute, wo ich eine eigene Familie habe, merke ich, wie sehr mich mein Zuhause geprägt hat, und wie der Kreis sich schließt. Die Werte bleiben die gleichen. Ich habe einen Partner, der diese Werte teilt, und so versuchen wir gemeinsam, unseren Kindern ein Zuhause in Liebe und Vertrauen zu geben. Gerade in Situationen, in denen die Welt aus dem Ruder zu laufen scheint, ist es schön, ein Zuhause zu haben, in dem jedes Familienmitglied seinen Raum und seinen Platz hat.

Es ist wie ein sicherer Hafen, in dem man sich geschützt und geborgen fühlt und in dem man sich gegenseitig tragen kann. Man kennt die Schwächen und Stärken jedes Familienmitglieds und versucht, sich gegenseitig zu unterstützen. Dies mag nicht alle Tage gleich gut gelingen, aber das gemeinsame Ziel bestärkt darin, das Beste zu geben. Kraft schöpfe ich auch bei einem gemütlichen Essen und einem guten Glas Wein mit dem Partner. Die gemeinsamen Gespräche tun gut und helfen dabei, eine schwierige Situation aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Mit meinen Kindern bin ich viel im Freien unterwegs. Kinder sehen die Welt mit ihren Augen und erfreuen sich an den kleinen Schätzen der Natur. Ihr Zeitgefühl hat eine andere Dimension. Für einen kurzen Spaziergang im Wald brauchen wir oft lange, weil wir eine Raupe beobachten, schöne Steine finden, Beeren naschen oder kleine Häuschen bauen. Dies zwingt auch mich zur Entschleunigung und rückt die Hektik des Alltags in den Hintergrund. Der Kopf wird frei, es entsteht Platz für neue Ideen und Lösungsansätze. Der Krafthaushalt wird aufgefüllt, und anfallende Arbeiten gehen leichter von der Hand.

Wenn die kleinen Racker oft anstrengend sind, weil sie ihre Gefühlswelt unmittelbar und unmissverständlich nach außen tragen und meine Nerven blank zu liegen scheinen, reicht ein kleines Lächeln oder ein „Mama, ich hab dich lieb!“ und die Welt ist wieder in Ordnung. Kinder beim Wachsen zu begleiten, ist für mich die schönste Kraftquelle. Die bedingungslose Liebe zueinander gibt Halt und Kraft. Sie hilft beim Tragen der Verantwortung füreinander und treibt einen weiter an, an einer gemeinsamen Zukunft zu bauen.

Ein Zuhause ist nicht einfach ein Ort –
es ist ein wundervolles Gefühl

Ich wünsche mir für mich und meine Familie, dass uns dieses wundervolle Gefühl auch weiterhin begleitet.