Sieben Quellen der Kraft | Sieben Frauen vom Ploseberg

Sieben Quellen der Kraft

Sieben Frauen vom Ploseberg erzählen von ihren ganz persönlichen Kraftquellen in schwierigen Zeiten

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Die Idee

Die Idee zum Projekt entstand in besonderen Zeiten, nämlich Anfang 2021 – mitten im Lockdown. Bea Hinteregger und Andrea Bodner, beide im Bildungsausschuss St. Andrä / Afers tätig, sinnierten über die Herausforderung, handfeste Bildungsarbeit in Zeiten von Corona zu leisten. Auf der Suche nach neuen Wegen stellten sie fest, dass Menschen sehr verschieden mit der Pandemie und generell mit Herausforderungen umgehen. Und noch etwas wurde ihnen klar: Um eine Schwierigkeit zu bewältigen, zapfen Menschen unterschiedliche Kraftquellen an, die eines gemeinsam haben: Sie schenken Lebensenergie und sie helfen mit Situationen besser klarzukommen. Was aber sind solche Kraftquellen und wie können sie genutzt werden? Wie kann Resilienz gefördert werden?

Mit den ersten „Sondierungsgesprächen“ wurde rasch klar, dass diese Fragen mehr Potential hatten, als der persönlichen Neugier zu dienen oder auf Corona reduziert zu werden. So entstand in den darauffolgenden Wochen der Grundstein für ein Projekt, das darauf abzielt, die Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit zu fördern und als Impuls für bewusstseinsfördernde Arbeit an sich selbst zu dienen.

Das Projekt

Sieben Frauen erzählen von ganz persönlichen Kraftquellen, die ihnen in schwierigen Momenten kreative Energie und Antrieb schenken. Dabei gehen sie ganz unterschiedlich vor und beleuchten ihre Kraftquellen aus individuellen Perspektiven.

Sieben Sitzbänke in und um das Dorf St. Andrä verweisen auf die Erzählungen der Frauen. Dabei ist jede einzelne Bank mit einem passenden Spruch geschmückt und verfügt über einen QR Code, der direkt auf eine Webseite mit dem Text und dem Audio der Erzählung verlinkt. Interessierte können die Texte also nicht nur lesen, sondern auch anhören.

Damit soll inmitten der Dorfgemeinschaft ein sichtbares Zeichen dafür gesetzt werden, wie vielfältig Bewusstseinsarbeit sein kann. Das eigene Lebensumfeld bietet oft unerwartet viele Denkweisen und individuelle Lebensformen. Gleichzeitig ist es eine Einladung, Schubladendenken aufzugeben und sich mit den dargebotenen Ansätzen auseinanderzusetzen. In jedem Fall zielt das Projekt auch darauf ab, dass die eine oder der andere eine kleine Hilfe für sich selbst findet oder angeregt wird, über eigene Kraftquellen nachzudenken.

Die sieben Sitzbänke liegen allesamt entlang von Wanderwegen oder an öffentlichen Plätzen und können in Form einer kurzen Rundwanderung besucht werden.

Die Zahl Sieben

Der Zahl Sieben kommen im westlichen Kulturkreis vielfältige Bedeutungen zu. Oft umschreibt sie eine Zeit, die es zu bewältigen gilt. Sieben fette Jahre folgen auf sieben magere, über sieben Brücken müssen wir gehen, sieben dunkle Jahre überstehen, sieben Tage dauert die Woche bis sie neu beginnt und auch das verflixte siebte Ehejahr gilt es zu überstehen. Tatsächlich waren sieben Frauen auch sehr schnell gefunden, die sich bereit erklärten, aktiv und ehrenamtlich am Projekt teilzunehmen.

Die Sieben verweist manchmal auch auf etwas Umfassendes. Wenn umgangssprachlich von den sieben Sachen gesprochen wird, dann sind die wichtigsten Sachen gemeint. Hier möchte die Aktion aber ausdrücklich auf die grenzenlose Fülle der Möglichkeiten hinweisen, die es gibt, in sich selbst Kraft zu schöpfen. Die dargestellten Beispiele sind persönliche Einsichten und möchten keinen Anspruch auf alleinige Wahrheit oder objektive Gültigkeit erheben. Sie sind vielmehr eine Einladung, nach eigenen Kraftquellen zu suchen.

Sieben Frauen

Andrea Bodner, Bea Hinteregger, Andrea Daporta, Adele Jocher, Karin Zanol, Manuela Unterthiner und Sarah Köpplmayr haben mit ihren Texten zu den persönlichen Quellen der Kraft das Herzstück des Projektes beigesteuert. Bea Hinteregger hat die Quintessenz aus den Texten auf den sieben Bänken kalligrafisch sichtbar gemacht.

Die Farbe Grün

Den Input für die Sitzbänke hatten die roten Bänke gegeben, die mittlerweile seit einigen Jahren auf die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen hinweisen. Die Farbe für das Projekt „Kraftquellen“ sollte Hoffnung spenden und gleichzeitig Teil der Umgebung sein. Grün wirkt für viele beruhigend und wird oft als die Farbe der Natur angesehen, also für alles was wächst. In diesem Sinne drückt sie Entwicklung aus und wird damit zum idealen Hintergrund für die autobiographischen Texte der Autorinnen.

Vielen Dank!

Das Projekt wurde von Anfang an von vielen Menschen unterstützt.
Vielen Dank an alle – vor allem aber an die sieben Frauen, die so bereitwillig, mutig und beherzt diesen Weg zusammen gegangen sind.

Ein Dank geht auch an:

Die Raiffeisenkasse Eisacktal für die finanzielle Unterstützung.
Die Gemeinde Brixen für die Bereitschaft, Gestaltung im öffentlichen Raum zuzulassen.
Die Musikkapelle von St. Andrä für das Einverständnis, die von ihr gespendeten Bänke zu erneuern
Den Pfarrer von St. Andrä, Konrad Gasser, und dem Pfarrgemeinderat, das Projekt auch in den Kirchengrund hineintragen zu dürfen
Rita Gollner für die wohlwollenden und begleitenden Worte
Felix Fischnaller und Friedrich Josef Pircher für die Tischlerarbeiten
Franz Stablum für das Reparieren einer Bank
Der Leiterin der Bibliothek von St. Andrä, Sigrid Keim, für die Bücher
Lilli Conci, Karen Novaresi und Samuel Lucerna für das Bemalen der Bänke
Hanni Bernardi für das Korrekturlesen
Matthias Oberbacher von der Bezirksservicestelle für die Pressearbeit
Manuel Conci und Georg Pircher für das Bänkeschleppen

– Ein Projekt des Bildungsausschuss’ St. Andrä / Afers –

Von
aussen
betrachtet

– Rita Gollner, Mentalcoach –

In dir selbst liegt die Kraft

Unmittelbar um uns herum und in unserer Mitte leben starke Frauen, die sehr viel zu bewegen vermögen. Ihre Fähigkeiten sind so unterschiedlich, wie wir Menschen es sind.

Wir alle haben Zeiten, in denen wir stark, mutig, zuversichtlich, hoffnungsvoll, liebenswert, sanft, geduldig oder zielstrebig sind.

Diese Frauen beschreiben ihre ganz persönlichen Wege um in schwierigen Zeiten zu diesen und anderen Kräften zurückzufinden und haben vor allem den Mut, diese teils recht intimen Erkenntnisse, mit uns zu teilen.

Vielleicht fällt es Frauen leichter, auch „Dinge“, die nicht greifbar sind, auszuprobieren, zu entdecken und auch zu verbalisieren. Öffne deshalb nicht nur deine Augen und deine Ohren, sondern auch dein Herz und spüre wer dir gegenübersteht. Du wirst überrascht sein!

Die Quellen der Kraft sind so bunt und vielfältig wie das Leben selbst. Einige sind in den vorliegenden Texten festgehalten. In ihnen klingt vor allem Dankbarkeit durch. Dankbarkeit kann eine Zauberformel für Zufriedenheit sein und einfach ALLES überstrahlen.

Diese Frauen finden viel Kraft in der Natur. Sie entdecken ihre kreativen Fähigkeiten und sind mutig genug, diese auszuüben. Sie alle haben eine besondere Verbindung nach oben – wie immer du das nennen möchtest: im Glauben zu Gott oder zum Universum!

Die wunderschönen grünen Bänke sind Teil der Realität am Berg, ein sichtbarer Wink, sich immer wieder die Zeit zu nehmen, achtsam über eigene Erfahrungen nachzudenken.

Dankbar für diese Frauen vom Ploseberg, die mit dem Projekt „Sieben Quellen der Kraft“ einen ersten Impuls gegeben haben, laden sie uns ein, bei uns selbst und in den Menschen, denen wir begegnen, auf das Wertvolle zu achten. Es kann so viel mehr sein, als auf den ersten Blick ersichtlich.

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Bea Hinteregger

Schreibend
meine Welt formen

Krisen begegnen uns allen, oft sind es kleinere und manchmal eben größere. Auch ich kenne sie gut, die tiefschwarzen Gedanken, den dunkelgrauen Nebelschleier vor meinen Augen oder den einen hingeschleuderten Satz, der mich komplett aus meinem Konzept bringt und mir Angst einjagt. Es ist dabei nicht die Angst vor der Zukunft, sondern viel mehr die Sorge, etwas nicht richtig gemacht zu haben, irgendwo falsch abgebogen zu sein oder gar das Leben zu versäumen.

bea quadrat
bea quadrat
Bea Hinteregger

Schreibend
meine Welt formen

Krisen begegnen uns allen, oft sind es kleinere und manchmal eben größere. Auch ich kenne sie gut, die tiefschwarzen Gedanken, den dunkelgrauen Nebelschleier vor meinen Augen oder den einen hingeschleuderten Satz, der mich komplett aus meinem Konzept bringt und mir Angst einjagt. Es ist dabei nicht die Angst vor der Zukunft, sondern viel mehr die Sorge, etwas nicht richtig gemacht zu haben, irgendwo falsch abgebogen zu sein oder gar das Leben zu versäumen.

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Adele Jocher

Dankbar sein und das Einfache schätzen lernen

In meinem Alltagsleben gibt es mehrere Dinge, die ich praktiziere, und von denen ich weiß, dass sie mir helfen, wenn es mir nicht gut geht. Ich habe mir einige schnelle und praktikable Hilfsmittel dazu angeeignet.

Andrea Daporta

Vertrauen – meiner eigenen Wahrnehmung vertrauen

Meine größte innere Kraft ist wohl das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung. Sie muss nicht zwangsläufig dieselbe sein wie die meiner Lieben, meiner Freunde, meiner Bekannten. Sie ist auch nicht mehr oder weniger wertvoll als die Realität anderer. Der eigenen Wahrnehmung vertrauen und nach ihr leben und handeln, fühlt sich für mich echt an, lebendig und kraftvoll.

andreadaporta
andreadaporta
Andrea Daporta

Vertrauen – meiner eigenen Wahrnehmung vertrauen

Meine größte innere Kraft ist wohl das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung. Sie muss nicht zwangsläufig dieselbe sein wie die meiner Lieben, meiner Freunde, meiner Bekannten. Sie ist auch nicht mehr oder weniger wertvoll als die Realität anderer. Der eigenen Wahrnehmung vertrauen und nach ihr leben und handeln, fühlt sich für mich echt an, lebendig und kraftvoll.

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Karin Zanol

Ein Zuhause ist nicht einfach ein Ort – es ist ein wundervolles Gefühl

Als ich eingeladen wurde, diesen Text zu schreiben, war für mich schnell klar, dass meine wichtigste Kraftquelle mein Zuhause ist. Dabei denke ich nicht nur an die eigenen vier Wände, sondern vor allem an die Familie. Die wunderbare Umgebung, in der ich wohne, gehört auch mit dazu.

Sarah Köpplmayr

Wenn Zeilen
zu Bildern werden

„Weißt du, wie sich die ersten paar Minuten anfühlen, nachdem du ein gutes Buch beendet hast? Der Moment, wenn du nicht weißt, was du mit dir anfangen sollst?

Du sitzt einfach nur da, starrst auf die letzten Worte und weißt nicht, wie du weitermachen sollst. Wie kann die Geschichte vorbei sein? Wie können all die Figuren einfach ausgeblendet werden?

Du trägst sie ja noch immer in deiner Seele. Was sie gesagt haben, ist noch so lebendig in deinen Gedanken. Die Tränen sind noch nicht getrocknet, und du sehnst dich schon nach der nächsten Dosis.“

sarah
sarah
Sarah Köpplmayr

Wenn Zeilen
zu Bildern werden

„Weißt du, wie sich die ersten paar Minuten anfühlen, nachdem du ein gutes Buch beendet hast? Der Moment, wenn du nicht weißt, was du mit dir anfangen sollst?

Du sitzt einfach nur da, starrst auf die letzten Worte und weißt nicht, wie du weitermachen sollst. Wie kann die Geschichte vorbei sein? Wie können all die Figuren einfach ausgeblendet werden?

Du trägst sie ja noch immer in deiner Seele. Was sie gesagt haben, ist noch so lebendig in deinen Gedanken. Die Tränen sind noch nicht getrocknet, und du sehnst dich schon nach der nächsten Dosis.“

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Manuela Unterthiner

“Hilf dir selbst,
dann hilft dir Gott.”

Als ich eingeladen wurde, diesen Text zu schreiben, war für mich schnell klar, dass meine wichtigste Kraftquelle mein Zuhause ist. Dabei denke ich nicht nur an die eigenen vier Wände, sondern vor allem an die Familie. Die wunderbare Umgebung, in der ich wohne, gehört auch mit dazu.

Andrea Bodner

Schritt für Schritt

Krisen können ganz unterschiedlich daherkommen. Wenn sie sich langsam aufbauen, Schritt für Schritt sozusagen, dauert es eine Weile, bis ich mir darüber klar werde, dass etwas nicht stimmt, und es dauert noch länger, bis ich verstehe, wo der Hund begraben liegt. Manchmal ist es für mich ein langer und kein einfacher Weg, eine Krise zu benennen. Es ist aber der erste Schritt.

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Andrea Bodner

Schritt für Schritt

Krisen können ganz unterschiedlich daherkommen. Wenn sie sich langsam aufbauen, Schritt für Schritt sozusagen, dauert es eine Weile, bis ich mir darüber klar werde, dass etwas nicht stimmt, und es dauert noch länger, bis ich verstehe, wo der Hund begraben liegt. Manchmal ist es für mich ein langer und kein einfacher Weg, eine Krise zu benennen. Es ist aber der erste Schritt.

Was die Leute sagen

„Das Projekt ‚7 Quellen der Kraft‘ hat mich dazu inspiriert über meine eigenen Kraftquellen nach zu denken. Dadurch nehme ich diese bewusster wahr.“

– Frederike Lanz

„Diese grünen Sitzbänke laden zum Innehalten, zum Nachdenken und zum Gespräch ein und sind damit ein wertvoller Baustein für das Leben einer Gemeinschaft. Sie sind in jeder Hinsicht eine Bereicherung.“

– Andreas Jungmann

Die sieben Quellen der Kraft sind wert-volle Orte, die einladen zum Sich Zurücklehnen, Innehalten, Träumen, Sich Fallen und Tragen lassen: mit weiblichem Sinn gestaltet, unaufdringlich und inspirierend, kraftvoll und schön!

– Claudia Messner

„Als Initiative, die Menschen zu mehr Selbstreflexion anregt, ist „7 Quellen der Kraft“ unglaublich wertvoll. Wir nehmen uns zu wenig Zeit, um über wichtige Themen wie Kraftquellen, Sinn und Lebensfreude nachzudenken, während wir uns von vielem treiben lassen: vom Alltag, von äußeren Umständen, von den Menschen und ihren Erwartungen. Dabei haben wir oft mehr Freiheit als wir uns selbst zugestehen. Das Projekt „Kraftquellen“ bietet einen guten Anlass, um einen Schritt zurückzutreten, um uns und unser Leben aus einer neuen Perspektive heraus zu betrachten und dabei Kraft für mehr Gestaltungswillen und Veränderung zu finden.“

– Esther Kammerer